Nachhaltige und effiziente Logistik durch Digitalisierung

Digitalisierung in der Logistik ist ein Gewinn für Menschen, Wirtschaft und Umwelt: Sie reduziert Belastungen, ermöglicht Automatisierung, stärkt internationale Prozesse und senkt durch effizientere Abläufe CO₂-Emissionen. Die strukturellen Parallelen zur Registermodernisierung in der deutschen Verwaltung zeigen, wie entscheidend verlässliche und interoperable Daten dafür sind.
Die Logistik befindet sich mitten in einer Transformation: Globale Lieferketten werden komplexer, Warenströme verschieben sich und die Erwartungen an Geschwindigkeit, Transparenz und Nachhaltigkeit steigen. Digitalisierung ist dabei kein Selbstzweck, sondern ein Weg, den Arbeitsalltag der Menschen zu verbessern, Prozesse robuster zu machen und Ressourcen effizienter einzusetzen.
Bemerkenswert ist, dass viele Herausforderungen der Logistik jenen ähneln, die die öffentliche Verwaltung mit der Registermodernisierung bewältigt. In beiden Bereichen geht es darum, historisch gewachsene Datensilos aufzubrechen und durchgängige, verlässliche Datenketten zu schaffen.
Durchgängige Datenketten: Die Parallele zur Registermodernisierung
Die zentrale Idee der Registermodernisierung – „Daten einmal korrekt erheben und überall sicher nutzen“ – ist auch für die Logistik ein entscheidender Hebel.
Heute entstehen viele Verzögerungen, weil Daten mehrfach erfasst, manuell korrigiert oder in unterschiedlichen Systemen gepflegt werden müssen. Diese Lücken schließen Menschen – oft unter Zeitdruck.
Durchgängige, interoperable Datenketten bedeuten dagegen:
- weniger manuelle Nacharbeiten,
- weniger Medienbrüche,
- weniger Fehler,
- mehr Automatisierung,
- mehr Stabilität im Tagesgeschäft.
Das entlastet Mitarbeitende unmittelbar und schafft ein ruhigeres, planbareres Arbeitsumfeld.
Internationale Identifikatoren: Grundlage für Automatisierung und globale Zusammenarbeit
Damit Logistikprozesse international funktionieren, braucht es eindeutige und standardisierte Identifikatoren. Beispiele dafür sind:
- EORI-Nummern für EU-Zollprozesse,
- LEI (Legal Entity Identifier) für globale Unternehmensidentitäten,
- GS1-Standards (GTIN, SSCC) für Waren-, Paletten- und Sendungskennzeichnung,
- Container-IDs (BIC Codes) für weltweit eindeutige Frachteinheiten,
- IMO-Nummern für Schiffe,
- IATA-Codes für Luftverkehr und Flughäfen.
Sie erfüllen die gleiche Rolle wie Register in der Verwaltung: Sie schaffen Eindeutigkeit, Verlässlichkeit und Interoperabilität – Voraussetzungen für automatisierte Zollprozesse, reduzierte Rückfragen und effizientere Genehmigungen.
Der Effekt für die Menschen: weniger Papierarbeit, weniger Fehler, weniger operative Last.
Digitalisierung macht Logistik effizienter – und damit klimafreundlicher
Effizienz ist nicht nur ein wirtschaftlicher Wert, sondern ein klimapolitischer.
Digitalisierte Logistik senkt Energieverbrauch und CO₂-Emissionen, weil:
- Routen optimiert werden,
- Leerfahrten und Doppeltransporte reduziert werden,
- Wartezeiten und Staus sinken,
- Ressourcen präziser geplant werden können,
- Genehmigungen automatisiert verfügbar sind und Transporte nicht „auf Verdacht“ starten müssen.
Je weniger unnötige Kilometer gefahren werden, desto geringer ist die Belastung für Menschen, Städte und Umwelt. Digitalisierung ermöglicht somit logistische Leistungsfähigkeit bei gleichzeitig sinkender ökologischer Wirkung.