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Eine IT-Strategie als Hilfsmittel für die Gesamtorganisation

Blog für Gesellschaft und Digitalisierung

Eine IT-Strategie als Hilfsmittel für die Gesamtorganisation

Eine IT-Strategie ist dann hilfreich, wenn sie als Leitplanke und Hilfsmittel für die Ausrichtung der IT dient, ohne dabei die Selbstbestimmtheit und Eigenverantwortung der Abteilungen zu beschneiden. Unter dem Begriff IT sind alle IT-Einheiten subsummiert, unabhängig davon, ob sie zentral oder dezentral agieren, ob sie ausgelagert oder im Konzern verortet ist.

Eine IT-Strategie umfasst verschiedene Elemente, die alle einen Bezug zur IT haben. Sie ist dabei eng verzahnt mit den Zielen und der Strategie der Gesamtorganisation. Vergleichbar mit einer Nachhaltigkeitsstrategie, die sich auf die Nachhaltigkeitsaspekte fokussiert. Daher gilt die IT-Strategie für die gesamte Organisation und nicht nur für die IT-Organisation, denn IT ist in allen Bereichen einer Organisation relevant.

Eine IT-Strategie sollte sich als Synthese vieler Ergebnisse aus den verschiedenen Bereichen der Gesamtorganisation verstehen. Sie bündelt die Ergebnisse wie Bausteine zu einem Haus zusammen. Die einzelnen Bereiche liefern die Bausteine und gemeinsam mit den anderen Abteilungen baut die IT-Strategie daraus ein Haus der Strategie basierend auf Kollaboration.

Eine IT-Strategie soll der Organisation mit all ihren Abteilungen die größtmögliche Flexibilität bieten bei gleichzeitiger Ausrichtung auf ein gemeinsames Ziel.
Der Mehrwert einer IT-Strategie muß in allen Elementen, unabhängig ob zentral oder dezentral, für die Gesamtorganisation darstellbar sein.

Für eine solche IT-Strategie sind 5 Aspekte zu berücksichtigen:

  1. Integration von IT-Strategie und Geschäftsstrategie
    Eine gemeinsame Ausrichtung von fachlicher Organisation und IT-Organisation reduziert Reibungsverluste und steigert Synergie. Dazu dient eine enge Verknüpfung der IT-Strategie mit der Gesamtstrategie des Unternehmens. Voraussetzung ist eine Organisationsstrategie mit der Definition der Geschäftsziele und der langfristigen Vision, die durch die IT-Strategie unterstützt werden. Nun liegt es an den Fach- und IT-Organisationen, gemeinsam die Schnittmengen zwischen den IT-Bereichen und Fachlichen Zielen zu identifizieren, in denen die IT einen Mehrwert bieten kann. Bei der Identifizierung ist es wichtig, dass fachliche und IT-Organisation gleichberechtigt agieren. Die identifizierten Zusammenarbeits- und Unterstützungpotenziale gehen dann in Initiativen oder Vereinbarungen ein.
    Beispiele für die IT-Bereiche sind die Hardware, Software und Netzwerke, die benötigt werden, um IT-Services auch in der Zukunft bereitzustellen. Daneben sind auch Prinzipien, nach denen die Infrastruktur betrieben und erweitert wird, wichtig für eine gemeisame IT. Hierunter sind die IT-Sicherheit, Soft- und Hardwareentwicklung (z.B. Entwicklungsmethodiken und -prozesse), Netzwerkinfrastrukturen (z.B. Cloud) und andere große architekturelle Ausrichtungen zu verstehen. Diese in Bezug zu den Organisationszielen zu setzen erfordert eine regelmäßige Evaluierung und eine intensive Kommunikation.
  2. Roadmap und Ressourcenplanung
    Die Roadmap zeigt die perspektivischen Technologie-Entwicklungen, deren Abhängigkeiten und Planungen auf. Sie dient als eine Kommunikationsgrundlage zwischen den verschiedenen Fach- und IT-Beteiligten. Diese strategische Planung und Ausrichtung der Technologieinvestitionen und -implementierungen dient der gemeinsamen Priorisierung, um die Geschäftsziele effektiv zu erreichen. In der Regel ist die Anzahl der Bedarfe höher, als die zur Verfügung stehenden Mittel, die Bedarf umzusetzen. Hierzu dient eine IT-Roadmap (technisch) abgestimmt mit einer strategischen Roadmap (fachlich), um diese Diskussion interdisziplinär führen zu können.
    Neben der Roadmap ist auch die Ressourcenplanung erforderlich, damit die erforderlichen Ressourcen, sowohl finanziell als auch personell, transparent sind. Nicht nur fachliche Weiterentwicklungen spielen dabei ein Rolle, auch Lifecycle-Maßnahmen und technologische Basisentwicklungen. Hier ist es für das gegenseitige Verständnis erforderlich diese Lifecycle-Kosten auch auf die Umsetzung und Betrieb der fachlichen Anforderungen anteilig mit einzurechnen.
  3. Der Technologie-Radar
    Für die Unternehmensarchitektur und auch die Fachabteilungen dient der Technologieradar als Grundlage um perspektivische Unterstützungspotenziale verschiedener kommender Techologien erkennen zu können. Er geht über die Roadmap hinaus, die in der Regel konkrete Vorhaben beinhaltet. Es ist unerheblich, ob dieser Radar dezentral oder zentral durchgeführt wird, nur ist wichtig, dass er betrachtet wurde. Denn die daraus verfügbaren Informationen helfen der Organisation, sich anhand von objektiven Bewertungen technologisch auszurichten. Daher ist dieser Radar ein wichtiger Baustein in der IT-Strategie. Er ist nicht zu verwechseln mit dem Innovationsmanagment, wenngleich er das Innovationsmanagement unterstützt.
  4. Governance und Operationalisierung
    Eine Governance ist in der IT-Strategie unerlässlich. Dazu gehören die Struktur und Prozesse für Entscheidungsfindung und subsidiäre Überwachung der IT-Strategie. Die Subsidiarität ist massgeblich für die Akzeptanz einer guten Strategie in der Geamtorganisation. Subsidiarität erfordert auch eine gute Kommunikation der groben Leitplanken, die dann individuell verfeinert werden. Gemessen werden nicht die Ziele der einzelnen Fachbereiche sondern, wie die strategischen Initaitiven und Leitplanken in der Gesamtorganisation Nutzen rezeugen. Zu Gunsten der Akzeptanz wird manachmal die Philosophie der kleinen Schritte verfolgt und zu Beginn eher qualitativ sein und später erst quantitativ gemessen.
  5. Change-Management und Kommunikation:
    Eine IT-Strategie, insbesondere wenn sie dezentral gestaltet und umgesetzt wird, muss bekannt sein. Alle Abteilungen und Unterabteilungen müssen ihr Handeln an den verschiedenen Strategien, somit auch der IT-Strategie ausrichten. Daher sind auch Pläne zur Bewältigung organisatorischer Veränderungen und zur Unterstützung der Mitarbeiter bei der Einführung neuer IT-Initiativen zu berücksichtigen. Die Antwort auf die Frage nach welchen Prinzipien Veränderungen geplant, vorgenommen und die Changeprozesse definiert werden, wird in die IT-Strategie beantwortet.
    Die Kommunikation ist nicht nur intern sondern auch nach extern zu berücksichtigen.

Die genauen Elemente können je nach Unternehmen variieren und werden in der Regel von den Führungskräften und IT-Experten gemeinsam entwickelt, um eine effektive IT-Strategie zu formulieren.
Die IT-Strategie muss nicht alle Aspekte zentral bestimmen, lediglich das Wissen über Inhalte und die Methodik sind zentral bestimmt, die Umsetzung kann dezentral erfolgen, wie schon beim Technologieradar erwähnt. So behält die Organisation die größtmögliche Flexibilität bei gleichzeitiger Ausrichtung auf ein gemeinsames Ziel.

 

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